Laborieren: Dein Weg zur Lösung – KLUB DIALOG

Laborieren: Dein Weg zur Lösung

Wie sich die KLUB MAGAZIN-Autor:innen auf Lösungssuche begeben.

Wer denkt, dass er oder sie beim Laborieren auf direktem Wege zum Ziel kommt, liegt völlig falsch. Vielmehr bedeutet laborieren meistens, sich mit suchenden Schritten auf den Weg zu begeben. Zu experimentieren, etwas auszuprobieren, um irgendwann – Zeitplan hin oder her – endlich eine glückliche Lösung zu finden.

Eine Umfrage unter uns KLUB MAGAZIN-Autor:innen hat ergeben, dass jede:r einen vollkommen eigenen Weg zur Lösung findet. Die eine geht dabei analytisch vor, der andere eher intuitiv. Fast jede:r von uns fragt sich anfangs: Wo genau liegt eigentlich das Problem? Und die meisten kennen Zweifel und den Knick auf dem Weg zum Erfolg.

Manche versuchen die Unsicherheit durch ausgiebiges Testen in den Griff zu bekommen, andere durch die gezielt herbeigeführte Eingebung. Wir alle aber vertrauen auf die kollektive Intelligenz unserer Mitmenschen: Reden über das Problem – alternativ Testgruppen befragen – das hilft!

Und nachdem das Projekt erfolgreich geschafft, die Lösung gefunden ist, da wollen wir nur eins: feiern!

Laura Ziegler redet und recherchiert.

Laura Ziegler

Und manchmal muss sie auch von vorne anfangen.

  1. Reden: Ich tausche mich mit jeder Person, die kompetent und interessiert scheint, aus und diskutiere mögliche Lösungswege. Im Gespräch erhalte ich verschiedenste Blickwinkel und kann aus den Erfahrungen und Meinungen anderer lernen. Ich lasse mich inspirieren.
  2. Machen: Anrufen, Mail schreiben, Plan erstellen, Bücher lesen oder das Internet durchforsten… Im Tun werfe ich (gerne auch mit anderen Menschen zusammen) einen Blick auf mein Handeln und reflektiere währenddessen, ob meine Lösungsstrategie zielführend ist.
  3. Verwerfen: Im Scheitern lernen. Vielleicht fahre ich 1 bis 2 Mal gegen die Wand und muss nochmal neu denken aber dann geht´s wieder zu Schritt 1.
  4. Feiern: Wenn das Ziel erreicht ist und eine gute Lösung gefunden, muss dies zelebriert werden. Ein mit Glück und Zufriedenheit erfüllter Blick auf das erreichte Ziel/die Lösung ist wichtig und motiviert für alle Lösungen, die noch gefunden werden wollen.

Anja Rose treibt die Ungeduld.

1 Irritation: Irgendwas läuft nicht so, wie es soll | könnte besser oder einfacher gehen | passt nicht mehr zu den Gegebenheiten

2 überlegen | Analysieren: was genau stimmt nicht | wo hakt es

3 verändern | ausprobieren: einfach mal anders machen | irgendwas vom Bisherigen lassen | ignorieren

4 Ungeduld:  Situation nahezu unverändert | alles Ausprobierte ohne Erfolg

5 genervt: hinschmeißen | akzeptieren | wüten | kapitulieren

6 wiederholen | wiederaufnehmen: Punkt 5 = auch keine Lösung | neuen Anlauf nehmen | Rat einholen | informieren

7a Freude: es sieht nach Erfolg aus | die Lösung zum Greifen nah | neue Erkenntnisse gewonnen | auf Umwegen zu anderen Entdeckungen gelangt

7b Frust: immer noch nix | gleicher Mist wie zu Beginn | Wiederholen von Punkt 5

 

Ronia Reichel weiß, dass jeder Weg zur Problemlösung schlauer macht.

  1. Erstmal machen, einfach drauflos probieren.
  2. Wenn das nicht klappt: Recherchieren! Irgendjemand hatte dieses Problem bestimmt schon einmal vor mir.
  3. Am meisten hilft es mir jedoch, mit anderen Menschen darüber zu sprechen und auf diese Weise Hilfe zu bekommen oder gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
  4. Wenn alles nichts hilft, das „Problem“ erstmal auf die TO DO Liste setzen – prokrastinieren.
  5. Nur um nach einer gewissen Zeit so genervt zu sein, dass man es doch irgendwie in die Hand nimmt.
  6. Und am Ende ist man immer schlauer.

Solveig Rixmann sucht den logischen Lösungsweg.

Produktentwicklung oder Problemstellung? Beides lässt sich so oder ähnlich lösen.

  1. Analyse: Welches Problem gilt es zu lösen?
  2. Arbeitshypothese: Theorie darüber bilden, wie dieses Problem gelöst werden könnte.
  3. Untersuchungsform und -einheit definieren: Festlegen, wie die Hypothese untersucht werden soll
  4. Experiment/Datenerhebung: Die aufgestellte Hypothese experimentell überprüfen, um Daten zu sammeln
  5. Auswertung/Entwicklung: Die im Experiment gewonnenen Daten müssen analysiert und ausgewertet werden. Eine Schlussfolgerung/Theorie muss erstellt werden
  6. Produktionsaufbau: Prototyp und Serienproduktion entwickeln
  7. Marktforschung: systematische Erhebung, Analyse und Interpretation von Informationen über Gegebenheiten und Entwicklungen des Marktes, um wesentliche Informationen für Marketingentscheidungen bereitzustellen
  8. Vertrieb: Produkt oder Dienstleistung für den Endverbraucher verfügbar machen

Sonja Oetting hat sich selbstständig gemacht

… und damit in gewisser Weise auch selbst neu erfunden. Ihr Prozess hatte diese Stationen:

  1. Unzufriedenheit (Problem) erkennen
    1. Was so einfach klingt, war tatsächlich bei mir schon ein längerer Prozess. Es braucht meiner Meinung nach einen starken Auslöser, der einen zum Handeln antreibt und dazu bringt, die Komfortzone zu verlassen.
  2. Was macht mich glücklich? (Alternativen / Optionen überlegen)
    1. Brainstorming, Recherche, Austausch mit anderen Menschen
  3. Idee vertiefen
    1. Euphorie ein wenig ausblenden ? und sachliche Argumente berücksichtigen.
    2. Rahmenbedingungen klären: Was wird gebraucht. Wo brauche ich Unterstützung? Ist die Idee umsetzbar?
  4. Mit der Umsetzung beginnen
    1. Weiterbildung, Erfahrungen sammeln
    2. Fokussierung und Prioritäten setzen, nicht zu viele Themen auf einmal beginnen
    3. Kooperationspartner suchen, Netzwerk aufbauen
  5. Beobachten, was funktioniert und was nicht
    1. Regelmäßig hinterfragen. Was brauche ich noch? Wie kann ich mich verbessern?
    2. Von Misserfolgen nicht runterziehen lassen. Reflexion, Austausch mit anderen.
  6. Immer Raum für Veränderungen lassen
    1. Das Ergebnis ist nicht in Stein gemeißelt. Offen sein für Veränderungen
    2. Das Umfeld beobachten, was verändert sich und warum?
    3. Die eigenen Wünsche einbeziehen

Christian Holz sieht den Prozess zur Lösungsfindung unter betriebswirtschaftlichen Aspekten.

  1. Analysieren was das Problem genau ist
  2. Im Team Ideen zur Lösung erarbeiten
  3. Recherche, ob es Beispiele / Benchmarks für Lösungen meines Problems gibt
  4. Ideen vom Team gegen erfolgreiche Praxisbeispiele abgleichen und abwägen, was am erfolgreichsten sein könnte
  5. Alternativen bewerten
  6. Entscheidungen mit meinem Bauchgefühl treffen
  7. Maßnahmenplan für die Umsetzung erstellen
  8. Machen!!!

Carolin Paar kennt sowohl die Erfolgs- als auch die Misserfolgsvariante.

  1. Problem bemerken
  2. Genervt sein, dass ein Problem da ist
  3. Problem analysieren
  4. Recherchieren
  5. Um Rat fragen
  6. Problem angehen

Variante A: …es klappt nicht

  1. Rumphilosophieren
  2. Mutti anrufen
  3. Neu formieren und Problem anders anpacken

(Beliebig oft wiederholen)

Variante B: …es klappt!

  1. Frenetisches Arbeiten
  2. Problem lösen
  3. Kurze Extase
  4. Belohnung

Return to step 1:)

Annekathrin Gut verbindet zielorientierte Recherche mit der Hoffnung auf den Geistesblitz.

  1. Recherchieren
  2. mit Leuten reden
  3. das Problem einkreisen (Schritt 1 bis 3 parallel oder in unterschiedlichen Abständen…)
  4. LIEGENLASSEN
  5. unter die Dusche gehen (alternativ: Saugen, Spazieren gehen)
  6. vom Geistesblitz getroffen werden
  7. machen, machen, machen – möglichst schnell fertig werden, damit der Schwung nicht vorher nachlässt
  8. Füße hochlegen.

Imran Rose versucht Ideen per Stufenplan zu konkretisieren.

Beim Schreiben sind ihm sofort weitere Fragen eingefallen.

  1. Inspiration: Wie und wo bekomme ich überhaupt Stoff für Ideen und ähnliches. Kommen die Ideen unter der Dusche oder beim Museumsbesuch? Beim Spaziergang oder beim quatschen?
  2. Idee: Ist meine Idee eigentlich eine konkrete Idee? Was mache ich, wenn ich eine Idee habe? Wie geht‘s los und wann? Soll ich mit anderen darüber sprechen oder lieber alleine planen?
  3. Entwicklung: Muss ich bevor ich loslege alles durchdenken oder kann ich einfach draufhauen? Ich habe eine Idee, aber weiß nicht wie es weitergeht.
  4. Der erste Schritt: „Der erste Schritt ist der schwierigste.“ Wie fange ich an? Muss ich erstmal meinen Schweinehund überwinden?
  5. Umsetzung: Wie kann ich meine Idee verwirklichen? Was brauche ich dafür? Wie begabt muss ich dafür sein? Was mache ich, wenn zu wenig Ressourcen zur Verfügung stehe?
  6. Langfristige Ziele/Sicherheit: Wann ist ein Projekt abgeschlossen? Was will ich erreichen bzw. auf die Bühne stemmen oder schaffen?

Imran Rose hat "Fragen über Fragen"

Was entsteht jetzt eigentlich?
Was wird geschaffen?
Was erschaffe ich? Was schafft mich?
Wird es knallen?
Oder rauchen?
Zischen?
Und am Ende erlöschen?
Kann ich das löschen?
Kann ich das schaffen?
Wer bin ich?
Ist das wichtig?
Wichtig?
Warum ich? Ich?
Du?
Und du so?
Und der so?
Er?
Wer?
Warum?
Einfach darum?
Deswegen?
Weswegen?
Warum sollte ich das tun?
Will ich das überhaupt?
Und die ganze Welt schaut.
Warum gucken die alle immer so?
So?
Ja so!
Kriege ich das hin? Trau ich mir das zu?
Wann bin ich im LU?
Wo muss ich hin?
Wohin will ich?
Wie lange dauert das?
Wann bin ich fertig?
Was kostet das? Was kostet das mich?
Was will ich?
Will ich das überhaupt?
Bin ich irgendwie abgesichert?
Was wenn ich scheitere? Seid ihr dann da?
Habe ich einen Plan B?
Sollte man überhaupt einen Plan B haben?
Ist es peinlich einen Plan B zu haben?
Oder Plan C?
Was war nochmal Plan A?
Kann ich das schaffen?
Was denkst du dazu?
Und was denkst du?
Und du so?
Mama?
Mama?
Und du Oma?
OMA WAS DENKST DU DARÜBER?
Was?
Was denkst du darüber?
Wie bitte?
KANN ICH DAS SCHAFFEN?
Ist es okay Angst zu haben?
Darf ich unzufrieden sein?
Wie viele Sorgen kann ich ertragen?
Wie sieht die andere Seite aus?
Was löse ich damit aus?
Was verdiene ich dann eigentlich?
Wen lerne ich so kennen?
Habe ich dann ausgesorgt?
Wie lange wird das dauern?
Werde ich glücklich sein?
Wann werde ich glücklich sein?
Bin ich glücklich?
Bin ich unglücklich?

?

Ich glaube ich fang einfach mal an.

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